Die Vorlesung führt in die deutsche Kolonialgeschichte ein, die – nachdem sie in der Forschung lange kaum Beachtung gefunden hatte – in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebte. Sie vermittelt einen Überblick über den „Kolonialerwerb“, die Rolle von Staat und Gewalt im Kolonisationsprozess sowie Fragen der kolonialen Wirtschaft. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, die deutschen Kolonialbemühungen nicht allein aus nationaler Perspektive zu betrachten. Vielmehr geht es darum, die überseeische Expansion des Kaiserreiches in Afrika, China und dem Südpazifik (1884-1918) in den Kontext des kolonialen Ausgreifens der „westlichen Welt“ insgesamt einzuordnen, nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Kolonisation zu fragen und Phänomene mit einzubeziehen, die über die Grenzen einzelner deutscher Kolonien hinausreichten. Auch wird nach der Vorgeschichte der formalen deutschen Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert und den Rückwirkungen des Kolonialismus auf die deutsche Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg gefragt.
Einschreibezeitraum für Studierende ab dem 2. Semester:
03.08.2020, 12:00 Uhr bis 29.08.2020, 16:00 Uhr
Loszeitpunkt:
29.08.2020, 16:10 Uhr
Einschreibezeitraum für Erstsemesterstudierende:
12.10.2020, 12:00 Uhr bis 30.10.2020, 20:00 Uhr
Loszeitpunkt:
30.10.2020, 20:15 Uhr
Literatur:
Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte – Formen – Folgen, 6. Aufl., München 2009; Sebastian Conrad: Deutsche Kolonialgeschichte, München 2008.