„Die Corona-Krise verändert das Leben des Einzelnen und das Zusammenleben der Vielen massiv. Soziale Distanz gilt als oberste Bürgerpflicht, Solidarität wird vor allem von den Jungen und Fitten gegenüber den Alten und Schwachen eingefordert. Auf nationaler Ebene erleben wir eine bislang nicht gekannte Macht der Exekutive, in Europa offenbart sich dagegen die Machtlosigkeit der EU.
Wie grundlegend und nachhaltig sind diese Entwicklungen? Wird die Gesellschaft nach der Corona-Krise eine andere sein? Welchen Einfluss hat die Corona-Krise auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Folgen lassen sich schon jetzt abschätzen für Bildung und Bildungsungleichheit, Digitalisierung, Familie, Gesundheit, Mortalität, Pflege, Solidarität, Sozialpolitik und sozialwissenschaftliche Datenerhebung? Die Pandemie ist nicht nur eine Herausforderung für die Naturwissenschaften; sie wirkt sich auch auf alle Bereiche unserer Gesellschaft aus“ (Internetseiten des WZB).
Gerade für die Soziologie gehören gesellschaftliche Krisen jedoch zu ihren wesentlichen Gegenständen. Wenn ihre Vertreter*innen auch noch keine abschließenden Antworten haben, so können sie jedoch wichtige Denkanstöße für gesellschaftliche Debatten geben. Um darüber zu diskutieren, nutzen wir in diesem Seminar die Audio-Aufzeichnungen des am WZB stattfindenden digitalen Kolloquiums zu soziologischen Perspektiven auf die Corona-Krise. Ein Nebeneffekt für die Teilnehmer*innen dieses Seminars besteht darin, dass sie wichtige deutschsprachige Soziolog*innen der Gegenwart etwas näher kennenlernen.