Das Seminar geht der Frage nach, wie sich der Struktur- und Bedeutungswandel von Familie theoretisch und empirisch fassen lässt. Dabei stehen Entwicklungen in Deutschland von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Seminar stellt eine Einführung in die Thematik dar und vermittelt einen breiten Überblick.
Eingangs werden empirische Belege über den Wandel familialer und nichtfamilialer Lebensformen diskutiert und es wird herausgearbeitet, welche Dimensionen dabei jeweils thematisiert werden. Dann werden theoretische Deutungen des Struktur- und Bedeutungswandels der Familie auf ihren Gehalt geprüft.
Im weiteren Verlauf geht es darum, die Veränderung der von Familien erbrachten Leistungen und der an sie gestellten Erwartungen zu thematisieren. Exemplarisch werden der Bedeutungswandel von Partnerschaft, die gewandelte Rolle des Kindes und die Modernisierung der Geschlechterrollen zur Diskussion gestellt.
Anschließend wird danach gefragt, in welchem Sinne Familie zur Vermittlung von sozialer Ungleichheit beiträgt. Armutslagen von Familien und Konsequenzen von Scheidung und Trennung werden in diesem Zusammenhang näher betrachtet. Zum Abschluss werden Anforderungen an eine Familienpolitik diskutiert, die den stattgefundenen Wandlungsprozessen Rechnung trägt und gleichzeitig die Wohlfahrt aller Familienmitglieder gewährleistet.
Basisliteratur:
Nave-Herz, Rosemarie (2012), Einführung + Familienformen in Deutschland, in: dies., Familie heute, Darmstadt: Primus Verlag: 11-28.
Wagner, Michael (2008), Entwicklung und Vielfalt der Lebensformen, in: N.F. Schneider (Hrsg.), Lehrbuch Moderne Familiensoziologie: Theorien, Methoden, empirische Befunde, Opladen & Farmington Hills: Barbara Budrich: 99-120.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Familie und sozialer Wandel".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 05.10.2020, 09:00 bis 30.11.2020, 17:00.